Die Vernissage bei BoConcept mit unseren Künstlern Cory Stevens und Doppeldenk steht vor der Tür. Doch viele sind noch verunsichert, was Techniken und Fachbegriffe betrifft, die an so einem Abend fallen könnten. Da will man sich bloß nicht blamieren. Damit ihr sicher durch einen solchen Abend kommt, ohne über die Wortfettnäpfchen der Kunstbegriffe zu stolpern, haben wir ein kleines ABC für euch vorbereitet. –  Ein Beitrag von Elisabeth Pilhofer

A

 Abstrakt

Das Wort abstrakt stammt vom lateinischen abstrahere und bedeutet so viel wie abziehen oder loslösen. In der Kunst bezeichnet man damit Werke, die sich von gegenständlichen, wirklichkeitsbezogenen Darstellungen losgelöst haben.

Acryl/Acrylfarben

Acrylfarben sind wie Wasserfarben verwendbare, im Aussehen aber den Ölfarben ähnliche Emulsionsfarben auf Kunstharzbasis. Sie lassen sich sowohl pastos (teigig/deckend) als auch in Form von Lasuren (durchscheinender/durchsichtiger Farbauftrag) verarbeiten. Im Vergleich zu Ölfarben trocknen Acrylfarben wesentlich schneller.

Alu Dibond

Alu Dibond ist eine Verbundplatte, bestehend aus einem Kunststoffkern mit doppelseitiger Aluminiumbeschichtung. Sie ist sehr stabil, trotzdem leichter als Aluminium und wird daher oft als Bildträger für großformatige Fotografien verwendet.

Aquarell

Vom lateinischen Wort aqua (Wasser) stammend, bezeichnet Aquarell ein Bild welches mit lasierendem (durchscheinendem) Farbauftrag mit transparenten, nicht deckenden Wasserfarben gemalt wurde. Den Gegensatz bildet die Gouachemalerei mit deckenden Wasserfarben. Durch das rasche Trocknen der Farbe sind Korrekturen kaum möglich.

Aquatinta

Aquatinta (ital. gefärbtes Wasser) bezeichnet ein Druckverfahren, das durch den Ätzvorgang der Radierung ähnelt. Im Unterschied zur Radierung werden die Darstellungen nicht linienförmig sondern flächig ausgeführt. Im Aquatintaverfahren ausgeführte Blätter ähneln Tuschezeichnungen. Vor dem Ätzen wird das Motiv wie bei der Radierung auf die, oft aus Kupfer bestehende, Platte gezeichnet.

Assemblage

Eine Assemblage (franz. assembler, sammeln) ist eine Weiterentwicklung der Collage. Statt sich auf flache Materialen zu beschränken, werden verschiedenste Werkstoffe und Farben zu einem Hochrelief gestaltet. Im Gegensatz zu Collagen haben Assemblagen somit auch eine räumliche Ausdehnung.

Auflage

Auflage oder auch Edition bezeichnet die Gesamtzahl der identischen Werke, sowohl im Verlagswesen als auch in der Druckgrafik und der Fotografie. Je geringer die Auflage, desto höher der Wert des einzelnen Drucks.

C

 Collage

Eine Collage ist ein Klebebild (vom französischen coller, kleben), zusammengesetzt aus ausgeschnittenen Papierstücken oder anderen flachen Materialien. Werden auch dreidimensionale Gegenstände verwendet, spricht man von einer Assemblage.

D

 Druckgrafik

Druckgrafik ist der Sammelbegriff für Vervielfältigungen von Zeichnungen. Man unterscheidet generell zwischen Hochdruck (z.B. Holz- und Linolschnitt), Tiefdruck (z.B. Radierung) sowie Flachdruck (Lithografie und Siebdruck).

Durchdruck

Das bekannteste Durchdruckverfahren ist der Siebdruck (siehe Siebdruck), bei der Farbe durch ein feinmaschiges Sieb mit Hilfe von wischerartigen Werkzeuge auf verschiedenste Untergründe gedruckt wird.

E

 Edition

Siehe Auflage

F

 Fine Art Print

Fine Art Print bedeutet, dass Fotografien auf hochwertigem Papier in bestmöglicher Qualität gedruckt werden.

Flachdruck

Flachdruck ist eine Drucktechnik, bei der die wiederzugebenden und die nicht wiederzugebenden Partien auf der Druckplatte auf einer Ebene liegen. Das älteste Flachdruckverfahren ist die Lithografie, in der Moderne kam der Siebdruck hinzu.

Fotografie

Fotografie ist die Herstellung von Bildern, beruhend auf Veränderungen von lichtempfindlichen Beschichtungen durch Lichteinwirkung, wobei das Resultat durch spezielle Verfahren bleibend fixiert wird.

G

 Gattung

Eine Gattung beschreibt ein bestimmtes Ausdrucksmedium in der Kunst. Die bildende Kunst unterteilt sich in die Gattungen Malerei, Zeichnung, Grafik, Architektur und Bildhauerei.

Gegenständlich

Gegenständliche Kunst ist eine nach Einsetzen der abstrakten Kunstströmungen verwendete Bezeichnung für jene Kunst, welche die Wirklichkeit (Personen, Landschaften oder Objekte) entsprechend unserer sinnlichen Wahrnehmung darstellt. Das Gegenteil davon ist die gegenstandslose, abstrakte Kunst.

Genre

Genre ist das französische Wort für Gattung. Im künstlerischen Sprachgebrauch wird es häufig als Begriff für inhaltliche Gruppierungen innerhalb einer Gattung verwendet. So sind beispielsweise Stillleben oder Portraits Genres innerhalb der Malerei.

Gouache

Gouache bezeichnet deckende Wasserfarben. Die deckende Wirkung wird durch Pigmente oder den Zusatz weißer Füllstoffe (z.B. Kreide) erzielt. Sie bewirken das charakteristische kalkige Aussehen der Gouache-Farben. Wie die Aquarellfarben enthält auch Gouache Pflanzengummi als Bindemittel, und sind daher wie die Aquarellfarben während des Malens in der Farbwirkung viel kräftiger als nach dem Trocknen.

 H

 Hochrelief

Bezeichnung für ein Relief, bei dem einzelne Teile der dargestellten Objekte oder Figuren etwa zur Hälfte ihres Ausmaßes, d. h. in halber Stärke aus dem Untergrund hervortreten.

Holzschnitt

Der Holzschnitt, auch Xylographie genannt, ist die älteste Technik der grafischen Vervielfältigung. Es handelt sich um ein Hochdruckverfahren. Aus einer glatten Holztafel werden diejenigen Teile herausgeschnitten, die nach Abdruck auf dem Papier nicht sichtbar sein sollen. Die Farbe bleibt nur an den stehen gebliebenen Teilen hängen, ähnlich wie bei einem herkömmlichen Stempel.

 K

 Kaschierung

Kaschieren leitet sich vom französischen cacher (verbergen, verstecken) ab und bezeichnet das Überkleben mit Papier, Folie oder anderen Materialien bei Buchbänden oder Mappen.

In der Fotografie spricht man von einer Kaschierung, wenn das Bild auf einen flachen Bildträger, zum Beispiel eine Alu-Dibond Platte aufgezogen wird.

 L

 Leuchtkasten

Leuchtkästen sind eine besondere Form der Bildpräsentation. Das Motiv wird auf eine Milch- oder Acrylglasplatte gezogen oder gedruckt. Diese wird dann von einer Leuchtstoffröhre im Inneren des Kastens gleichmäßig von hinten ausgeleuchtet.

Leinwand

Leinwand bezeichnet sowohl ein festes Gewebe in Leinwandbindung (z.B. aus Leinen oder Hanf) als auch die aufgezogene Form dieses Gewebes auf einen Keilrahmen (meist aus Holz). Leinwände dienen als Untergrund für Malereien und Zeichnungen.

Lithografie

Lithografie setzt sich zusammen aus den griechischen Wörtern lithos, der Stein, und graphein, zeichnen und ist somit die Bezeichnung für den Steindruck, ein Flachdruckverfahren. Die Darstellungen werden bei der Lithographie auf der Druckform durch Zeichnen mit Fettstift (Kreidelithographie) oder lithographischer Tusche, bestehend aus Fett, Wachs, Ruß etc. (Federlithographie), aufgetragen. Im Anschluss daran wird der Stein genässt. Im Gegensatz zu den angefeuchteten zeichnungsfreien Flächen nehmen die gezeichneten Stellen die fette Druckfarbe auf, die beim Druckvorgang auf das Papier übertragen wird.

 M

Malerei

Malerei gehört neben Grafik, Zeichnung und Architektur zu den klassischen Gattungen der Kunst. Der Herstellungsprozess beruht meist auf dem Aufbringen von feuchter Farbe mit Pinsel, Spachtel oder ähnlichen Werkzeugen auf einen Malgrund. Im Gegensatz zur Zeichnung steht in der Malerei nicht die Linie sondern die Farbe im Mittelpunkt.

Mixed Media

Mixed Media wird in zwei verschiedenen Kontexten verwendet. Einerseits ist es die Bezeichnung für kombinierte Kunstaktionen, die neben der Bildenden Kunst auch das Umfeld des Kunstwerks miteinbeziehen bzw. durch Aktionen oder Musik, Tanz etc. auf das Publikum einwirken. Anderseits spricht man bei der Verwendung verschiedener Materialien bei einem Kunstwerk, etwa bei der Collage und der Assemblage auch von Mixed Media.

Monotypie

Bei einer Monotypie wird die Darstellung mit langsam trocknenden Farben auf eine nichtsaugende Platte aus Metall, Plexiglas oder Linoleum etc. aufgebracht. Im Anschluss wird Papier auf die Platte gepresst, somit entsteht ein Abdruck der ursprünglichen Darstellung.

Obwohl es sich bei der Monotypie um ein Druckverfahren handelt, ist jedes Exemplar ein Unikat.

N

 N.T.

Die Abkürzung N.T. steht für das englische No Title und entspricht somit dem deutschen o.T. welches bei Werken verwendet wird, die nicht explizit vom Künstler betitelt wurden.

O

Œuvre

Œuvre ist das französische Wort für Werk oder Arbeit. Man bezeichnet damit das Gesamtwerk eines Künstlers

Offsetdruck

Offsetdruck ist die Bezeichnung für ein zweiphasiges Flachdruckverfahren. Schrift und Abbildungen befinden sich auf Zink- oder Aluminiumplatten. Der Druck auf Papier wird nicht direkt von diesen Platten durchgeführt. Die Farbe wird zunächst auf ein über einen Zylinder aufgespanntes Gummituch übertragen, von dem der Druck auf das Papier erfolgt. Der Offsetdruck wurde deshalb früher auch als Indirekt- oder Gummidruck bezeichnet. Heute ist der Offsetdruck die am weitesten verbreitete Drucktechnik im Bücher- und Zeitungsdruck.

Öl

Ölmalerei ist eine allgemein gebräuchliche Maltechnik, bei der die Bindung der Farben durch trocknende Öle erfolgt (Lein-, Mohn- oder Nussöl). Die Öle trocknen nicht durch Verdunstung, sondern verfestigen sich durch einen Oxidationsprozess. Manchmal sind auch lichte Weichharze beigefügt. Ölfarben ermöglichen ein Neben- und Übereinandersetzen von Pinselstrichen, ohne dass die Farben ineinander verlaufen. Es ist dadurch lange Zeit möglich, Korrekturen vorzunehmen. Bei Verwendung sehr dünner Malmittel kann auch in durchscheinenden Farben, also Lasuren oder leicht zerfließend gearbeitet werden. Im Unterschied zu Aquarellfarben behalten Ölfarben auch nach dem Trocknen ihre intensive Farbfrische. Sie sind jedoch schwieriger zu verarbeiten und trocknen oft erst nach Wochen oder Monaten vollständig aus.

Ölpastellkreiden

Ölpastellkreiden haben einen festen, glänzenden Farbauftrag, da die Pigmente mit öligen Bindemitteln gebunden werden. Im Gegensatz zu Pastellkreiden ist die gezeichnete Linie nur schwer zu verwischen und nicht wasserlöslich.

o.T.

o.T. ist eine Abkürzung für ohne Titel. Sie wird bei Werken verwendet die nicht explizit vom Künstler betitelt wurden.

P

 Plastik

Als Plastik bezeichnet man in der Bildhauerei ein Werk, das im Gegensatz zur Skulptur nicht aus dem Ausgangsmaterial geschnitten oder geschlagen sondern gegossen oder geformt wird. Es handelt sich somit um ein additives Herstellungsverfahren. Typische Beispiele sind Beton- oder Bronzegüsse sowie Plastiken aus Ton, Gips oder Stahl.

Polaroid

Bezeichnet Sofortbildkameras und Sofortbilder, welche ursprünglich von der US-amerikanischen Firma Polaroid Inc. hergestellt wurden.

R

Radierung

Eine Radierung (vom lateinischen radere, kratzen, schaben) ist ein Tiefdruckverfahren, bei dem eine Kupfer- oder Zinkplatte mit einem säurebeständigen Überzug, dem Ätzgrund oder Deckfirnis, versehen wird, in den der Radierer mit der Radiernadel zeichnet. Nach Entfernen der Schutzschicht wird die Platte angewärmt, wodurch sich die mit einem Ballen aufgetragene Druckerschwärze besser in den geätzten Partien verteilt. Auf die blankgewischte Platte, wo die Druckerschwärze nur mehr in den geätzten Stellen haftet, wird ein angefeuchtetes Papier gelegt und mittels Druckpresse ein Abzug erstellt.

S

Siebdruck

Siebdruck ist ein modernes Durchdruckverfahren, welches vor allem zum Bedrucken von Stoffen verwendet wird. Der Name leitet sich vom Drucksieb ab, das aus Gewebe, Metall oder Kunststoff besteht und straff auf einen Druckrahmen gespannt ist. Wo kein Druck erscheinen soll, wird das Sieb durch Wachs, Lack oder eine Schablone abgedeckt. Der Farbauftrag erfolgt mit einer linealartigen Vorrichtung aus Gummi oder federndem Metall, dem so genannten Rakel. Das Sieb gewährleistet an den nicht abgedeckten Stellen den gleichmäßigen Farbauftrag. Zu den bekanntesten künstlerischen Siebdrucken zählen die Porträtfolgen der Schauspielerin Marilyn Monroe von Andy Warhol.

Skulptur

Skulptur, vom lateinischen sculpere schnitzen, meißeln, bezeichnet dreidimensionale Werke welche sich im Gegensatz zur Plastik durch eine subtraktive Herstellungsweise auszeichnen. Das Material (z.B. Stein oder Holz) wird abgetragen, gemeißelt, geschnitzt und ausgestochen. Umgangssprachlich wird der Begriff Skulptur (fälschlicherweise) für jede Art dreidimensionaler Kunst verwendet.

Sujet

Sujet, französisch für Gegenstand oder Motiv, bezeichnet ein künstlerisch umgesetztes Thema.

T

Tape Art

Tape Art bezeichnet Werke, bei denen die Linien mit Hilfe von Klebeband auf verschiedenste Untergründe geklebt werden.

Tiefdruck

Tiefdruckverfahren ist die Sammelbezeichnung für alle Druckverfahren, bei denen die Darstellungen in der Druckplatte eingraviert sind. Die Platte wird mit Druckerschwärze überzogen. Diese bleibt nur in den Vertiefungen der Gravur hängen und gibt beim Drucken auf Papier das Motiv (seitenverkehrt) wieder. Zu den Tiefdrucken zählt unter anderem die Radierung. Das Gegenteil vom Tiefdruck ist der Hochdruck, zu dem u. a. der Holzschnitt gehört.

U

 Unikat

Vom lateinischen unicus einzig, allein, abgeleitet bezeichnet Unikat einen nur in einem Exemplar vorhandenen Gegenstand, beispielsweise in der Malerei.

Z

Zeichnung

Zeichnungen sind oft einfarbig und werden mit Bleistift, Kohle, Kreide, Filzstiften oder anderen Mitteln auf Papier ausgeführt, sie können aber auch koloriert (eingefärbt) sein. Im Gegensatz zur Malerei, die ihren Schwerpunkt meist auf Farbigkeit und Fläche setzt, steht im Zentrum der Zeichnung stets die Linie.

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